Der einfache Grund ist folgender: Vor der Freigabe kann man einzelne Wände noch leicht verschieben. Es wäre sicher sehr ärgerlich, wenn nur wenige Zentimeter fehlen, um einen weiteren vollwertigen Schrank in der Küchenzeile unterzubringen. Zudem muss der Bauträger in den Grundriss bereits eintragen, wo sich die Spüle befindet und braucht einen Installationsplan vom Küchenstudio.
Zum Glück sind Hunde in den Küchenstudios erlaubt und wir konnten mit Klein-Millie losziehen, um uns Küchen anzuschauen. Schließlich müssen auch ihre Näpfe irgendwann in der Küche stehen. Bevor wir uns das erste Mal richtig beraten lassen haben, gab uns ein Bekannter einen Buchtipp: "Clever Küchen kaufen". Dieses Buch können wir jedem Küchenkäufer empfehlen.
Mit Hilfe eines Programms für Küchenplanungen hatte ich unsere groben Vorstellungen als Grundlage vorbereitet:
Wichtig war uns:
- Fronten in hochglanzweiß, evtl. kombiniert mit andersfarbigen Fronten
- grifflos
- flache Oberschränke
- Side-by-Side-Kühl-/Gefrierschrank
- Induktionsherd, Geschirrspüle, Mikrowelle, ...
- alles sollte schön luftig wirken
Im ersten Küchenstudio haben wir eine Küche der Marke BAUFORMAT entdeckt, die uns beiden auf Anhieb sehr gut gefallen hat. Die Küche hatte Fronten in hochglanz weiß kombiniert mit Holzoptikfronten. Die Arbeitsplatte hatte die gleiche Holzoptik und die Küche war grifflos.
Durch die Beratungsgespräche in den Küchenstudios hat sich unsere Küche noch leicht verändert. Wir ließen uns die identische Küche in zwei Küchenstudios durchrechnen. Zudem verglichen wir sie mit einer sehr ähnlichen Küche der Marke Nobilia, die uns trotz des etwas günstigeren Preises letztlich nicht überzeugen konnte. Wir haben uns für diese Küche entschieden:
BAUFORMAT Cube Rhodos entschieden mit Fronten in weiß hochglanz lakiert und wild oak
Folgende Tipps haben wir von Küchenverkäufer bekommen oder können wir aus eigener Erfahrung weitergeben:
Tipp 1:
Kräuterfenster. Anders als auf den Bildern zu sehen, hat unser Küchenfenster im unteren Bereich eine Festverglasung. Dies ermöglicht uns ein Öffnen des Fensters ohne einen abklappbaren Wasserhahn.
Tipp 2: Arbeitsplatte bis zum Fenster. Wir lassen unsere Arbeitsplatte bis ins Fenster laufen, da wir es optisch sehr schön finden. Wichtig dabei ist die Angabe der Brüstungshöhe für den Bauträger, damit am Ende Fenster und Arbeitsplattenhöhe zusammen passen.
Tipp 3: Keinen Side-by-Side-Kühlschrank in eine Ecke stellen. Solch ein Kühlschrank sollte eigentlich das Highlight der Küche werden, auf das sich der Bauherr so sehr gefreut hatte. Grund für diesen Tipp sind die Türen, die Platz brauchen, um geöffnet zu werden. Man müsste somit einen breiten Spalt zwischen Kühlschrank und der Wand lassen, was natürlich nicht schön aussehen würde.
Tipp 2: Arbeitsplatte bis zum Fenster. Wir lassen unsere Arbeitsplatte bis ins Fenster laufen, da wir es optisch sehr schön finden. Wichtig dabei ist die Angabe der Brüstungshöhe für den Bauträger, damit am Ende Fenster und Arbeitsplattenhöhe zusammen passen.
Tipp 3: Keinen Side-by-Side-Kühlschrank in eine Ecke stellen. Solch ein Kühlschrank sollte eigentlich das Highlight der Küche werden, auf das sich der Bauherr so sehr gefreut hatte. Grund für diesen Tipp sind die Türen, die Platz brauchen, um geöffnet zu werden. Man müsste somit einen breiten Spalt zwischen Kühlschrank und der Wand lassen, was natürlich nicht schön aussehen würde.
Tipp 4: Tote Ecken anstatt Eckschränke.
Wer kennt sie nicht die Eckschränke, in die man halb hineinklettern muss,
um etwas herauszuholen oder die Drehkarussells, bei denen häufig mal ein Messbecher
hinter die Reling fällt und mühsam rausgeholt werden muss. Wir entschieden uns
also für zwei normale Schränke und ließen die Ecken leer.
Tipp 5: Mikrowelle
nicht in einen Oberschrank. Da wir unsere Mikrowelle nicht auf die Arbeitsplatte
stellen wollten und kein weiterer Hochschrank in unsere Küche passte, wollten
wir sie eigentlich in einem Oberschrank unterbringen. Wenn man sich nun jedoch
vorstellt, dass man einen Teller heiße Suppe aus der Mikrowelle von so weit
oben herausholt, scheint dies nicht die optimale Lösung zu sein. Zufällig
entdeckten wir, dass es auch Backöfen mit integrierter Mikrowelle gibt. Auch
wenn solche Kombigeräte meist teurer sind, ist es für uns die beste
Möglichkeit.
Tipp 6:
Küchenstudios wollen keine Transparenz. Die meisten Küchenstudios möchten nicht, dass man
Preise mit der Konkurrenz vergleicht, obwohl sie teilweise mit dem besten Preis
werben. Nach unserer ersten groben Beratung im Küchenstudio wollte uns der
Küchenverkäufer nicht einmal die Skizze kopieren, die er auf einem Blatt
gemacht hatte. Erst nachdem wir ihm deutlich gesagt haben, dass wir einen
Anhaltspunkt brauchen, um über die Küchenaufteilung nachzudenken, hat er uns
widerwillig eine Kopie gegeben. Bei einem zweiten Gespräch haben wir unsere
Wunschküche genau durchgeplant und mündlich ein Angebot bekommen. Um dieses
nochmal in Ruhe durchzuschauen und auch besser vergleichen zu können, haben wir
es nach längerer Diskussion grob schriftlich bekommen. Die anderen
Küchenstudios wussten, dass wir bereits ein Angebot vorliegen hatten und waren
etwas kooperativer, was Unterlagen anging.
Wir wussten
vorher, dass Küchenstudios damit ein Problem haben. Da eine Küche nun mal einen
hohen Preis hat, war uns etwas Schriftliches im Vorwege jedoch sehr wichtig.
Tipp 7: Kein
Budget nennen. Die erste
Frage im Küchenstudio ist meist: Was haben Sie für ein Budget? Dies haben wir
nie mit einer Zahl beantwortet, da der Küchenverkäufer sonst eine Küche
aussucht, die ihm die optimale Marge bringt und nicht die optimale Küche für uns
als Käufer. Wir haben meist geantwortet: Wir haben gewisse Vorstellungen und
möchten wissen, was es uns bei Ihnen kostet.
Tipp 8: Mit
offenen Karten spielen und hartnäckig verhandeln. Man muss sich vor Augen halten, dass
Küchenstudios sehr hohe Margen auf ihre Küchen haben und die sogenannten
"Listenpreise" fern ab der Realität sind. So hat zum Beispiel unser
erster Küchenverkäufer von sich aus auf den errechneten Preis einen Nachlass
von 2000 Euro angeboten, ohne, dass wir ihn darauf ansprechen mussten. Den
anderen Küchenstudios haben wir offen gesagt, dass wir bereits ein Angebot
vorliegen haben, den Preis der Konkurrenz haben wir jedoch erst einmal nicht
genannt. Erst zum Ende hin haben wir die Preise auf den Tisch gelegt, um die Angebote
weiter zu verhandeln.
Tipp 9: Beim
Vergleichen auch auf Kleinigkeiten achten. Wir hatten am Ende zwei Angebote in der engeren Wahl,
die auf den ersten Blick gleich erschienen. Bei genauerem Hinsehen konnten wir
allerdings Qualitätsunterschiede feststellen, die natürlich eine Auswirkung auf
den Preis hatten. Bei der einen Küche waren die Seitenteile aus Kunststoff, bei
der anderen lackiert. Daher haben wir die Angebote erst angleichen lassen,
bevor wir uns entschieden haben.
Tipp 10: Ohne
Elektrogeräte bitte! Wir haben
uns die Angebote mit und ohne Elektrogeräte geben lassen und im Internet
geschaut, was wir für die Geräte inkl. Versand bezahlen müssten. Letztlich
waren sie dort günstiger, so dass wir beim Küchenstudio die Küche ohne
Elektrogeräte gekauft haben. Den Einbau der Geräte haben wir jedoch als letzten
Schritt mit in den Gesamtpreis verhandelt.
Weitere
Tipps sind in dem Buch „Clever Küchen kaufen“ wunderbar erklärt.
Insgesamt
hat uns der Küchenkauf viel Zeit und Mühe gekostet, dadurch haben wir den
Preis für unsere Wunschküche jedoch noch ordentlich senken können.
gez. die Bauherrin