Mittwoch, 30. Dezember 2015

Muster von der Küchenarbeitsplatte

Wir haben nun von unserem Küchenhersteller ein Muster unserer Arbeitsplatte bekommen. Die Färbung gefällt uns immer noch sehr gut. Aus dem gleichen Furnier werden auch die Oberschränke sein.
Nun können wir einen schönen Boden dazu aussuchen.
 
Zu unserem Esstisch passt das Furnier wunderbar.

Sonntag, 27. Dezember 2015

Im Neubaugebiet tut sich was

Am 25. Dezember waren wir mal wieder bei unserem Grundstück, um zu sehen was auf den Nachbargründstücken passiert. Bei einigen Nachbarn liegen bereits die Bodenplatten, bei manchen wurde bereits angefangen zu Mauern und andere Häuser sehen mit ihren Klinkern, dem fertigen Dach und den Fenstern schon fast fertig aus. Spannend ist es auch zu sehen, welche Bauträger bei uns im Gebiet tätig sind. Vier Schilder von Team Massivhaus habe wir bereits gesehen, drei von Viebrock, eins von Heinz von Heiden und die anderen Schilder von kleineren Unternehmen. Wir sind gespannt, wann hier auch unser Schild stehen wird...

Hier unser Grundstück:

Samstag, 5. Dezember 2015

Der Bauantrag

Bevor Team Massivhaus unseren Bauantrag fertigstellen konnten, mussten wir jede Menge Informationen einholen, Anträge stellen und Vermessungen durchführen lassen. Es kostete alles viel Zeit und Nerven, da unsere Anträge teilweise sehr kompliziert waren und wir uns teilweise im Internet oder durch Telefonate Informationen verschaffen musste, was einzelne Worte oder Bezeichnungen eigentlich meinen. Andere höherpreisige Bauträger scheinen dies für ihre Bauherren zu übernehmen. Man muss sich also bei Team Massivhaus darüber im Klaren sein, dass in dieser Zeit einiges an Papierkram auf einen zu kommt.
Im November erreichten uns dann zwei dicke Umschlägen von Team Massivhaus. Inhalt waren der Bauantrag und der Entwässerungsantrag in mehrfacher Ausführung. Wir mussten beide jeweils 48 Unterschriften leisten und beides dann an das Amt Bargteheide Land weiterleiten.

Sehr schnell wurde uns dann die Entwässerungsgenehmigung zugeschickt, 2,5 Wochen nach Antragsstellung hatten wir dann auch die Baugenehmigung samt weiteren Unterlagen für den Baubeginn. Diese Unterlagen wiederum haben wir gleich unterschieben und an Team Massivhaus geschickt. Nun heißt es warten, bis die Statikberechnungen fertig sind und wir das Bauanlaufgespräch führen können...

Sonntag, 29. November 2015

Überschwemmung im Neubaugebiet

Bevor wir unser Grundstück entgültig gekauft haben, ließen wir ein Bodengutachten durchführen. Dabei wurde deutlich, dass durch einen sehr lehmhaltigen Boden das Wasser schlecht ablaufen würde. Da wir jedoch sowieso keinen Keller bauen wollten, war es für uns nicht so wichtig. Auf diesem Foto erkennt man es auch ohne Bodengutachten gut. Auf anderen Grundstücken entstanden richtige Teiche.




Sonntag, 8. November 2015

Das Mysterium mit dem Schallschutz

Kurz bevor alle Unterlagen für den Bauantrag fertig waren, erreichte uns eine nette Email von Team Massivhaus mit dem Betreff: Mehrleistung durch Schallschutzmaßnahmen erforderlich. 

Zur Erreichung von erhöhten Schallschutzmaßnahmen (LPB III), die angeblich aus dem B-Plan hervorgingen, sollten wir folgende Zusatzleistungen bezahlen:

1.) Einen Aufpreis für Fensterrahmen nun 88 mm Profile mit verbessertem U-Wert (+1.600,-€)
2.) 8x zusätzl. Fensterflügel auch 88er-Profil  (+800,-€)
3.) Hintermauerwerk in PPW4-0,5 da LPB III  (+500,-€)
4.) Schallschutz-Verglasung mit 37 dB / entspricht nach Einbau mindestens 35 dB / Bei Dreifachverglasung ist dies nur mit 88mm Fensterrahmen möglich, diese müssten separat hinzugerechnet werden (+800,-€)

Insgesamt also ein saftiger Aufpreis von  3.700 €.

Damit waren wir so gar nicht einverstanden. Wir hatten schließlich schon zum ersten Beratungstermin den B-Plan dabei, wieso war es erst jetzt Thema? 
Nach langem hin und her telefonieren stellte sich heraus, dass es im B-Plan nicht eindeutig bzw. widersprüchlich dargestellt war. Auf der Zeichnung sind wir im Lärmpegelbereich II, der Text sagt jedoch etwas anderes. Unser Verkäufer gab sich viel Mühe dieser Sache auf den Grund zu gehen. 
Nachdem sich der Ersteller des B-Plans nicht mal mehr sicher war, wie das Ganze nun gemeint war, sagte das Bauamt wir müssten LPB III einhalten. 

Da diese Ungenauigkeit unserer Meinung nach schon viel früher hätte auffallen müssen, waren wir nicht bereit den vollen Preis zu bezahlen. Nach einigem Verhandeln haben wir uns dann mit Team Massivhaus geeinigt.

Samstag, 31. Oktober 2015

Der Küchenkauf

Bevor man den endgültigen Grundriss freigibt, sollte man eine Küche ausgesucht haben. 
Der einfache Grund ist folgender: Vor der Freigabe kann man einzelne Wände noch leicht verschieben. Es wäre sicher sehr ärgerlich, wenn nur wenige Zentimeter fehlen, um einen weiteren vollwertigen Schrank in der Küchenzeile unterzubringen. Zudem muss der Bauträger in den Grundriss bereits eintragen, wo sich die Spüle befindet und braucht einen Installationsplan vom Küchenstudio.
Zum Glück sind Hunde in den Küchenstudios erlaubt und wir konnten mit Klein-Millie losziehen, um uns Küchen anzuschauen. Schließlich müssen auch ihre Näpfe irgendwann in der Küche stehen. Bevor wir uns das erste Mal richtig beraten lassen haben, gab uns ein Bekannter einen Buchtipp: "Clever Küchen kaufen". Dieses Buch können wir jedem Küchenkäufer empfehlen.

Mit Hilfe eines Programms für Küchenplanungen hatte ich unsere groben Vorstellungen als Grundlage vorbereitet:
 
 Wichtig war uns:
- Fronten in hochglanzweiß, evtl. kombiniert mit andersfarbigen Fronten
- grifflos
- flache Oberschränke
- Side-by-Side-Kühl-/Gefrierschrank 
- Induktionsherd, Geschirrspüle, Mikrowelle, ...
- alles sollte schön luftig wirken

Im ersten Küchenstudio haben wir eine Küche der Marke BAUFORMAT entdeckt, die uns beiden auf Anhieb sehr gut gefallen hat. Die Küche hatte Fronten in hochglanz weiß kombiniert mit Holzoptikfronten. Die Arbeitsplatte hatte die gleiche Holzoptik und die Küche war grifflos.

Durch die Beratungsgespräche in den Küchenstudios hat sich unsere Küche noch leicht verändert. Wir ließen uns die identische Küche in zwei Küchenstudios durchrechnen. Zudem verglichen wir sie mit einer sehr ähnlichen Küche der Marke Nobilia, die uns trotz des etwas günstigeren Preises letztlich nicht überzeugen konnte. Wir haben uns für diese Küche entschieden: 

BAUFORMAT Cube Rhodos entschieden mit Fronten in weiß hochglanz lakiert und wild oak 
 

Folgende Tipps haben wir von Küchenverkäufer bekommen oder können wir aus eigener Erfahrung weitergeben:

Tipp 1: Kräuterfenster. Anders als auf den Bildern zu sehen, hat unser Küchenfenster im unteren Bereich eine Festverglasung. Dies ermöglicht uns ein Öffnen des Fensters ohne einen abklappbaren Wasserhahn. 

Tipp 2: Arbeitsplatte bis zum Fenster. Wir lassen unsere Arbeitsplatte bis ins Fenster laufen, da wir es optisch sehr schön finden. Wichtig dabei ist die Angabe der Brüstungshöhe für den Bauträger, damit am Ende Fenster und Arbeitsplattenhöhe zusammen passen.  

Tipp 3: Keinen Side-by-Side-Kühlschrank in eine Ecke stellen. Solch ein Kühlschrank sollte eigentlich das Highlight der Küche werden, auf das sich der Bauherr so sehr gefreut hatte. Grund für diesen Tipp sind die Türen, die Platz brauchen, um geöffnet zu werden. Man müsste somit einen breiten Spalt zwischen Kühlschrank und der Wand lassen, was natürlich nicht schön aussehen würde.

Tipp 4: Tote Ecken anstatt Eckschränke. Wer kennt sie nicht die Eckschränke, in die man halb hineinklettern muss, um etwas herauszuholen oder die Drehkarussells, bei denen häufig mal ein Messbecher hinter die Reling fällt und mühsam rausgeholt werden muss. Wir entschieden uns also für zwei normale Schränke und ließen die Ecken leer.

Tipp 5: Mikrowelle nicht in einen Oberschrank. Da wir unsere Mikrowelle nicht auf die Arbeitsplatte stellen wollten und kein weiterer Hochschrank in unsere Küche passte, wollten wir sie eigentlich in einem Oberschrank unterbringen. Wenn man sich nun jedoch vorstellt, dass man einen Teller heiße Suppe aus der Mikrowelle von so weit oben herausholt, scheint dies nicht die optimale Lösung zu sein. Zufällig entdeckten wir, dass es auch Backöfen mit integrierter Mikrowelle gibt. Auch wenn solche Kombigeräte meist teurer sind, ist es für uns die beste Möglichkeit.

Tipp 6: Küchenstudios wollen keine Transparenz. Die meisten Küchenstudios möchten nicht, dass man Preise mit der Konkurrenz vergleicht, obwohl sie teilweise mit dem besten Preis werben. Nach unserer ersten groben Beratung im Küchenstudio wollte uns der Küchenverkäufer nicht einmal die Skizze kopieren, die er auf einem Blatt gemacht hatte. Erst nachdem wir ihm deutlich gesagt haben, dass wir einen Anhaltspunkt brauchen, um über die Küchenaufteilung nachzudenken, hat er uns widerwillig eine Kopie gegeben. Bei einem zweiten Gespräch haben wir unsere Wunschküche genau durchgeplant und mündlich ein Angebot bekommen. Um dieses nochmal in Ruhe durchzuschauen und auch besser vergleichen zu können, haben wir es nach längerer Diskussion grob schriftlich bekommen. Die anderen Küchenstudios wussten, dass wir bereits ein Angebot vorliegen hatten und waren etwas kooperativer, was Unterlagen anging.
Wir wussten vorher, dass Küchenstudios damit ein Problem haben. Da eine Küche nun mal einen hohen Preis hat, war uns etwas Schriftliches im Vorwege jedoch sehr wichtig.

Tipp 7: Kein Budget nennen. Die erste Frage im Küchenstudio ist meist: Was haben Sie für ein Budget? Dies haben wir nie mit einer Zahl beantwortet, da der Küchenverkäufer sonst eine Küche aussucht, die ihm die optimale Marge bringt und nicht die optimale Küche für uns als Käufer. Wir haben meist geantwortet: Wir haben gewisse Vorstellungen und möchten wissen, was es uns bei Ihnen kostet.

Tipp 8: Mit offenen Karten spielen und hartnäckig verhandeln. Man muss sich vor Augen halten, dass Küchenstudios sehr hohe Margen auf ihre Küchen haben und die sogenannten "Listenpreise" fern ab der Realität sind. So hat zum Beispiel unser erster Küchenverkäufer von sich aus auf den errechneten Preis einen Nachlass von 2000 Euro angeboten, ohne, dass wir ihn darauf ansprechen mussten. Den anderen Küchenstudios haben wir offen gesagt, dass wir bereits ein Angebot vorliegen haben, den Preis der Konkurrenz haben wir jedoch erst einmal nicht genannt. Erst zum Ende hin haben wir die Preise auf den Tisch gelegt, um die Angebote weiter zu verhandeln.

Tipp 9: Beim Vergleichen auch auf Kleinigkeiten achten. Wir hatten am Ende zwei Angebote in der engeren Wahl, die auf den ersten Blick gleich erschienen. Bei genauerem Hinsehen konnten wir allerdings Qualitätsunterschiede feststellen, die natürlich eine Auswirkung auf den Preis hatten. Bei der einen Küche waren die Seitenteile aus Kunststoff, bei der anderen lackiert. Daher haben wir die Angebote erst angleichen lassen, bevor wir uns entschieden haben.

Tipp 10: Ohne Elektrogeräte bitte! Wir haben uns die Angebote mit und ohne Elektrogeräte geben lassen und im Internet geschaut, was wir für die Geräte inkl. Versand bezahlen müssten. Letztlich waren sie dort günstiger, so dass wir beim Küchenstudio die Küche ohne Elektrogeräte gekauft haben. Den Einbau der Geräte haben wir jedoch als letzten Schritt mit in den Gesamtpreis verhandelt.

Weitere Tipps sind in dem Buch „Clever Küchen kaufen“ wunderbar erklärt.

Insgesamt hat uns der Küchenkauf viel Zeit und Mühe gekostet, dadurch haben wir den Preis für unsere Wunschküche jedoch noch ordentlich senken können.
gez. die Bauherrin

Samstag, 17. Oktober 2015

Der Grundriss

Passend zu unserem Grundstück musste ein Grundriss her. Dieser sollte einen seitlichen Eingang aufweisen und mit dem Wohnzimmer nach Süden zeigen. Aus Bergen an Katalogen, Besuchen in Musterhäusern und Bildern im Internet habe ich Ideen zusammengetragen und unseren eigenen Grundriss gezeichnet. Wichtig war uns dabei:

Ein zusätzliches Arbeits-/Gästezimmer im EG
Ein Schreibtisch, Schränke und ein Schlafsofa sollten Platz finden und das Ganze möglichst in der Nähe vom Gäste-WC.

Gäste WC mit Dusche
Für Gäste natürlich super aber auch als Zweitdusche sinnvoll.

Offene Küche
Eine offene Küche war klar. Wir wollten uns jedoch die Option offen halten, dass wir sie ggf. mit einer Glasschiebewand irgendwann nochmal abtrennen können. Diese Variante haben wir in einen Musterhaus gesehen und fanden wir ganz toll.

gemütliche Fernsehecke
Als wir uns Musterhäuser und Standardgrundrisse anschauten, stellten wir schnell fest, dass in vielen Häusern entweder die Couch vor einem Fenster steht oder man von der Couch den Fernseher kaum sehen kann. Das sollte bei uns anders sein. Wir wollten eine gemütliche Ecke mit Couch und Fernseher gegenüber, damit gemütlichen Filmabenden nichts im Wege steht.

Betontreppe
Standardtreppen sind meist die offenen Holztreppen (z.B. aus Kiefer oder Buche). Schon in den Musterhäusern war uns aufgefallen, wie sehr diese Treppen quietschten - man hörte jeden Schritt. Abgesehen davon gefielen sie uns optisch auch nicht. Schnell war klar, es wird eine Betontreppe. Ein weiterer Vorteil war der zusätzliche Stauraum, den man unter ihr schaffen konnte.

Ankleidezimmer
Wenn man schon alles selbst bestimmen darf und noch Platz da ist, warum nicht?

Fenster
Möglichst viele große Fenster damit es schön hell ist! Das viele Fensterputzen wird von uns noch verdrängt;-)

Anordnung der Zimmer
In schlauen Büchern hatte ich zuvor den Tipp gelesen, dass die Räume mit Wasseranschluss möglichst dicht beieinander liegen sollen. So hat man schneller warmes Wasser.

Es hat mich sehr viel Zeit gekostet bis der Grundriss schlussendlich stand. Da es mir jedoch auch wahnsinnig viel Spaß gemacht hat, habe ich gerne jede freie Minute in dieses Projekt investiert. Mit Hilfe eines 3D-Hausplaners konnte ich mir meine Überlegungen immer dreidimensional ansehen.
Wir waren froh, dass wir den Grundriss so früh fertig hatten, denn so konnten wir viele Nächte darüber schlafen und neue Ideen ergänzen.

Unser Tipp zum Grundriss
Wer mit Team Massivhaus baut, darf nicht die Erwartung haben, dass dort ein Architekt gemeinsam mit den Bauherren ein Haus plant. Einem Architekten sind wir nicht einmal begegnet. Der angekündigte Architekt beim Bemusterungstermin war ein Bauingeneur. Wenn man keine außergewöhnlichen Wünsche hat, kann man bei Team Massivhaus gut auf die viele Beispiel-Grundrisse zu sämtlichen Hautypen und Hausgrößen zurückgreifen und durch kleine Änderungen seinen Wunschgrundriss erstellen. Diejenigen, die nicht nur den Standardgrundriss haben möchten, sollten sich vorher viel Zeit nehmen, um einen gut durchdachten Grundriss zu erstellen. Unsere genauen Vorstellungen haben bei der weiteren Planung vieles erleitert.

Letztlich haben wir unsere Vorstellungen dann einer Bauzeichnerin von Team Massivhaus zugeschickt, die gemeinsam mit einem Architekt daraus die endgültigen Grundrisszeichnungen erstellt hat.
Hier sind die Grundrisse von Erd- und Obergeschoss (Nordseite ist rechts), wobei Küche und Möbel anders angeordnet werden:
Erdgeschoss


Obergeschoss


















gez. die Bauherrin

Samstag, 3. Oktober 2015

Die verrückte Geschichte vom Zaun

Bei uns zog die kleine Labradorhündin "Millie" ein und es war klar, wir müssen noch Budget einplanen für die Einzäunung unseres Grundstückes.

Kein Problem, ein Stahlmattenzaun in anthrazit, 1,20 m hoch sollte reichen. 
Wer aber nun denkt, dass man sich einen Wunschzaun einfach aussuchen kann, der liegt falsch. Da gibt es ja noch den geheimnisvollen Bebauungsplan unseres Neubaugebietes, in dem Vorgaben stehen, wie die Bebauung im Neubaugebiet auszusehen hat. Eigentlich eine gute Sache, damit man nicht plötzlich ein Hochhaus auf dem Nachbargrundstück hat. Wenn es doch nur nicht immer alles so extra kompliziert geschrieben wäre...
Nun steht hier zum Thema Zaun in unserer Straße:
"Einfriedungen entlang den öffentlichen Verkehrsflächen der Erschließungsstraßen C und D im Allgemeinen Wohngebiet sind nur bis zu einer Höhe von 0,8 m über der Grundstücksoberfläche zulässig."
Kurz gesagt: Unser Zaun zur Straße hin darf nur 80 cm hoch sein.
Wer schonmal einen ausgewachsenen Labrador gesehen hat, weiß, dass 80 cm nicht wirklich ein Hindernis darstellen. Ich sah uns schon durch das Neubaugebiet rasen, um unsere Hündin wieder einzufangen und hatte die Hoffnung, dass es doch noch eine Sonderregelung gibt.

Da ich sowieso zum Bauamt in Bad Oldesloe musste, nahm ich mir vor, dort auch nach der Zaunhöhe zu fragen. Da Welpe Millie noch nicht alleine bleiben konnte, packte ich sie ein und wir fuhren gemeinsam zum Bauamt. Während Millie den Türstopper in einem Büro annagte, sagte mir die hundefreundliche Dame vom Amt, dass mit der 80 cm hohen Einfriedung sicher nur eine blickdichte Einfriedung gemeint sei. Die Erklärung machte Sinn: Viele Grundstücksbesitzer haben hohe blickdichte Hecken und können beim Herausfahren mit ihrem Auto Fußgänger/spielende Kinder nicht sehen, wodurch diese gefährdet würden. Ein Stabmattenzaun ist nicht blickdicht und sollte daher kein Problem sein. Ich müsste somit vermutlich nur einen Antrag stellen.

Da fielen mir und dem Bauherren einige Steine vom Herzen, dem Zaun stand somit nichts mehr im Wege!

Falsch gedacht - so einfach ist es dann doch nicht.
Als ich beim Amt Bargteheide-Land anrief und mit einer Sachbearbeiterin sprach, stellte sich heraus, dass ein anderer Gundstücksbesitzer bereits einen Antrag gestellt hatte - gleicher Zaun, gleiche Höhe. Abgelehnt! Das absurde dabei war, dass dieser Antragssteller Parkbuchten vor seinem Grundstück hat und parkende Autos höher als 80 cm sind. Gleiches ist bei uns auch der Fall. Die Sachbearbeiterin verwies mich als letzte Möglichkeit an den Bürgermeister von Elmenhost. Dies sei die einzige Möglichkeit, dass diese Entscheidung nochmal überdacht würde. Ich bekam also die Telefonnummer.

Ehrlich gesagt habe ich noch nie bei einem Bürgermeister angerufen und es kostete mich etwas Überwindung. Nachdem niemand am anderen Ende der Leitung abnahm, entdeckte ich im Internet die Sprechstunde des Bürgermeisters. So etwas kann man sowieso besser persönlich klären, dachte ich mir und notierte die Sprechstunde in meinem Kalender. In der nächsten Woche fuhr ich hin.
Bisher hatte ich den Bürgermeister nur auf der Infoveranstaltung zu der Hochspannungsleitung gesehen, nun lernte ich ihn persönlich kennen. Er schien etwas überrascht, dass jemand zu seiner Sprechstunde kam. Bewaffnet mit Zeichnungen und Argumenten erklärte ich ihm meine Zaungeschichte. Er versprach mir, dass er mein Anliegen nochmal auf der nächsten Gemeindesitzung thematisieren wollte. Ich sollte ihn danach nochmal anrufen.

Nachdem der Termin für die Gemeindesitzung stattgefunden hatte, rief ich erwartungsvoll beim Bürgermeister an. Und siehe da, es gibt für einige Grundstücke eine Sonderregelung, auch für unseres! Ich fragte extra nochmal nach... 1,20 m? Stahlmattenzaun? ... Ich muss nur einen Antrag einreichen?...Ja!

Dann hat sich der ganze Aufwand ja gelohnt!

Update November 2015:
Falsch gedacht, die Geschichte ist noch nicht vorbei...

Als ich unseren Bauantrag zum Amt Bargteheide-Land brachte, fragte ich, an wen ich den Zaunantrag richten sollte. Wenn für unser Grundstück eine Sondergenehmigung vorliegt, bräuchte ich keinen Antrag stellen, sagte mir die Dame. Umso besser, dachte ich. Sie schaute vorsichtshalber nochmal in ihre Unterlagen. Und siehe da, es lag eine Sondergenehmigung für unser Grundstück vor, jedoch nur eine Teilgenehmigung. Was das nun zu bedeuten hatte, war uns beiden nicht ganz klar. Die einzige Erklärung, die infrage kam war folgende:

Wir dürfen das Grundstück auch zur Straße hin mit einem 1,20 m hohen Zaun begrenzen mit Ausnahme der Stelle, die direkt an die Straße grenzt, also unser Gartentor. Ich war fassungslos und stellte mir vor, wie ein 1,20 m hoher Zaun mit einem 80 cm hohen Gartentor aussehen würde. Abgesehen davon würde Millie sicherlich dann dort rüber springen. Auch die Dame vom Amt schüttelte den Kopf und meinte das könne nicht sein und ich sollte nochmal einen Brief an den Bürgermeister schicken.

Was macht man nicht alles für einen normalen Zaun. Ich habe mich also hingesetzt und einen Brief formuliert. Um das ganze visuell darzustellen, habe ich in unserer 3D-Darstellung einen 1,20 m hohen Zaun und ein 80 cm hohes Gartentor eingefügt:


Dann ging der Brief ab zur Post. Nun heißt es wieder abwarten...
gez. die Bauherrin