Es ist ja nicht so, dass es uns an Projekten mangelt, allerdings ist da
noch diese Wand in unserem Wohnzimmer zwischen Küche und Essplatz, an der eine
alte Küchenvitrine sicherlich sehr entzückend aussehen würde.
Und so ist das Endergebnis:
Wie die Vitrine entstanden ist:
Nachdem ich in Kleinanzeigen schon öfter mal gestöbert habe, hübsche und
bezahlbare Vitrinen allerdings meist zu weit weg zur Abholung angeboten wurden,
war ich kurz davor eine neue Vitrine zu kaufen, die im Shabby-Look angeboten
wurde. Eigentlich zu teuer und nicht besonders individuell... Und dann fand ich
sie: eine alte Küchenvitrine zur Abholung aus Hamburg. Wegen Umzug war sie
günstig abzugeben. Ich habe direkt am Einstellungstag angerufen und wir haben
sie dann mit zwei Kombis am nächsten Tag abgeholt.
Dann ging die Arbeit los:
Schrank auseinander bauen:
Türen abschrauben, Schrankknöpfe abbauen, Schubladen raus, Regalböden und
Glasscheiben herausnehmen, Beschläge und Scharniere (Klavierbänder)
demontieren - alles ganz schön schwierig, bei solch alten Schrauben.
Anschleifen: Alle Teile habe
ich mit Schleifmaschine oder per Hand angeschliffen.
Zwei Schichten Grundierung: Da
es beim Lackieren von Holz häufig zu dem Phänomen kommt, dass Holzinhaltsstoffe
den Lack auch nach mehreren Schichten gelblich verfärben, habe ich Holzisoliergrund
aufgetragen.
Zwei Schichten Kreidefarbe: Ich
habe mich für hellgraue Kreidefarbe außen und weiße Kreidefarbe für innen entschieden.
Es gibt Kreidefarbe in vielen schönen matten Farbtönen. Sie ist die
klassische Farbe für Vintage-Möbel.
Klarlack/Wachs: Da Kreidefarbe
sehr empfindlich ist, braucht sie eine Schutzschicht. Besonders schön
sieht es aus, wenn man Wachs benutzt, dies ist allerdings nicht ganz so
strapazierfähig wie Klarlack. Ich entschied mich daher für Wachs außen und
Klarlack im Schrank.
Schrank wieder zusammenbauen:
Obwohl ich vorher alles beschriftet hatte, war es nicht mehr so ganz
einfach alles richtig zusammenzusetzen, da viele Beschriftungen nicht mehr
zu erkennen waren.
Möbelknöpfe finden und anbauen:
Im Netz gibt es viele schöne bunte Möbelknöpfe, allerdings wollte ich,
dass der Schrank nicht zu kitschig wird und das Messing der Beschläge und
der Klavierbänder wieder aufgegriffen wird. Ich entschied mich somit für
kleine Messingknöpfe für die Glastüren und Knöpfe aus weißem Porzellan und
Messing für Schubladen und Seitentüren.
Beleuchtung einbauen und
einräumen: Der Bauherr hat mich überzeugt, die Vitrine innen zu
beleuchten. Wir haben dann einen Leuchtstreifen der hue-Serie eingebaut,
um die Beleuchtung über eine APP steuern zu können.
Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis und freue mich jeden Tag über diese individuelle hübsche Küchenvitrine ;-)
gez. die Bauherrin